Witold Lutoslawski

polnischer Komponist und Dirigent; Mitgründer des Festivals "Warschauer Herbst"; in sein Werk fanden die wichtigsten Stile und Richtungen des 20. Jahrhunderts Aufnahme

* 25. Januar 1913 Warschau

† 7. Februar 1994 Warschau

Herkunft

Witold Lutoslawski entstammte einer Warschauer Akademikerfamilie und wuchs zusammen mit zwei Brüdern in einem musikliebenden Hause auf. Sein Vater, Pianist von Beruf und führendes Mitglied beim Aufbau polnischer Befreiungstruppen, wurde 1915 in Rußland verhaftet und 1918 als "Konterrevolutionär" bei einer Massenexekution in Rußland hingerichtet. L.s Mutter war Ärztin, ein Onkel mütterlicherseits ein bedeutender Philosoph.

Ausbildung

L. lernte früh Klavier und Violine und schrieb mit neun Jahren seine erste Komposition, ein Klavierstück. 1924 und 1925 von J. Smidowicz am Klavier unterrichtet, studierte er 1926 bis 1932 Violine bei Lidia Kmitowa am Warschauer Konservatorium. Mit fünfzehn Jahren erhielt er Unterricht in Komposition bei Witold Maliszewski, der auch während seiner Studienzeit am Konservatorium (1932-1937) zu L.s Ausbildern zählte. 1936 erwarb L. das Diplom als Pianist, 1937 als Komponist. Neben seinen musikalischen Studien hörte L. auch Mathematikvorlesungen. Kriegsausbruch und deutsche Besetzung verhinderten die angestrebte Weiterbildung in Deutschland oder Frankreich. L. wurde 1939 Soldat und geriet für kurze Zeit in deutsche Gefangenschaft.

Wirken

Aus dem Internierungslager geflohen, konnte er während ...